Zärtliche Sprache
Sprache ist wirksam und formt und verändert unsere Welt.
Ein ganzes Yogasystem basiert auf der Macht und Kraft von Worten: Das Mantrayana - das Fahrzeug des geheimen Mantra. Wobei hier geheim Bezug nimmt auf die innere, gewöhnlich von Außen nicht sichtbare, umwandelnde Kraft für die jeweilige Praktizierende.
Mir geht es darum, Sprache achtsam und fein zu verwenden. Denn unser Körper und unser Verhältnis zu unserem Körper und denen der anderen, wird durch die Worte, die wir verwenden, gebildet.
Eine Sprache der Gewalt kultiviert die Normalität von Gewalt.
Eine Sprache der Entfremdung kultiviert die Normalität der Entfremdung.
Zarte Worte ziehen Zärtlichkeit nach sich. Gar Liebe.
Liebe oder Krieg?
In der Welt und in den Körpern.
Jemanden zu ficken, sollte ein sich Hineinlieben in einen anderen Körper, in ein anderes Wesen sein. Stattdessen wird überwiegend eine vehemente Ablehnung oder ein gewalttätiges Unterwerfen damit gemeint. Ich finde diese Verknüpfung von Gewalt und Sexualität als Kultursymptom problematisch. Jedenfalls spricht es Bände über den Stand unserer sexuellen Kultur.
Die Art des Begehrens folgt dem oft. Die Idee der Penetration ist nahezu unausweichlich. Doch gibt es auch das Überstülpen, Umschliessen, Umfangen, Umschlingen, Umfassen und Hineinlieben.
Ist die Brustwarze eine Krankheit? Eigentlich ein wundervoller Körperteil - Quelle großer Lust.
Sind die Schamlippen zum Schämen? Eigentlich herrlich vielfältig geformte Regionen.
Was den poetischen Ausdruck angeht, so liebe ich die Schattensprache. Nicht nur explizit, sondern auch doppeldeutig und auf mehreren Ebenen gültig, mich zu äussern. Es ist ein Geheimnis mit dabei und manchmal unverblümt. Etwas anders als die Blumensprache, die anstatt mit Worten durch Pflanzen spricht.
Ich finde eine nonverbale Konversation interessant, wie sie stattfinden kann, wenn sich Körper beispielsweise beim Butoh, in der Kontaktimpro, bei Raufspielen oder beim sexuellen Austausch, miteinander beschäftigen.
Lebenstropfen (Audio mp3) (Handschrift jpeg) (Text)
Mimir (Handschrift jpeg)
Katze (Audio mp3) (Handschrift jpeg)
Hohelied Salomos - eingesprochen (Audio mp3)
Odins Runenbericht - Edda - eingesprochen (Audio mp3)
Odins Zaubersprüche - Edda - eingesprochen (Audio mp3)
Ein schwerer Traum - gesungen (Audio mp3)
"Entschuldigt meine Abwesenheit.
Denn die Welt hatte mich trunken gemacht.
Das Strahlen allen Seins ist zum - darin versinken.
Und so wurde ich nicht mehr gesehen, in des Tempels Haus.
Ich wurde nicht mehr gehört, in des Tempels Haus.
War ein Geist, der gemeinsam mit den Kindern Israels im Keller der Synagoge sein Wesen trieb.
Zu weit weg von den gewöhnlichen Menschen.
Um Welten entfernt.
Und doch sind wir nicht getrennt.
Denn alles ist Eins, außer der Null!
Des Einen Lüge ist des Anderen Wahrheit.
Wie soll es zusammenkommen, wenn Blut dicker ist als Wasser?
Erweichung hier - Verhärtung da.
Wo ist das wahre Sein?
Wie ist das wahre Sein?
Wahrhaftigkeit ist nicht aus Büchern zu erlernen.
Es ist das Leben, das frei fließt.
Das Leben, das sich im anderen Leben - im Gegenüber - erlebt.
Scheiss auf die Apologeten des spirituellen Materialismus, die glauben das Leben verkaufen zu können. Die Liebe verkaufen zu können.
Auch sie sind Kinder Gottes, aber nicht des meinen.
Veit und Eckhart und Scott schreien sich die Hälse wund.
Es ist verrückt - das Leben.
Und ich bin entrückt - der Welt.
Gibt es einen Raum, in dem wir uns begegnen können?
Ja und nein
"Solve et coagula"
lautet der alte Ratschlag der Hermetiker.
Löse und binde.
Doch wie?
Trotz des Rates ratlos.
Ich weiß, das hilft nicht weiter.
Aber wir lesen die gleichen Zeichen.
Ist das nicht schon etwas?
Mal schauen bei einem Tee.
Aber nicht im Templerhaus.
Das ist nicht möglich.
Es wurde ein Schutzkreis aus Salz drumherum gestreut.
Manche können ihn nicht überschreiten."